Seife "Ostara"
Der Frühling hat Einzug gehalten, wenngleich das aktuelle Wetter eher an Weihnachten denken lässt. Allen Widrigkeiten (und Schnee!) zu trotz ist es genau die richtige Zeit für den Neubeginn. Aber auch um Reinigungsarbeiten durchzuführen, zu Räuchern und sich selbst etwas Gutes zu tun. Wir lassen alles Alte hinter uns und freuen uns auf Sonnenschein und Wärme.
Um das Thema in Seifenform zu bringen, habe ich mir lange überlegt welche Zutaten ich verwenden möchte und mich schliesslich für einen Ölauszug der Gundelrebe entschieden, da diese klärend wirkt und auch eines der ersten frühblühenden Pflanzen auf heimischen Wiesen ist. Dazu gesellt sich ätherisches Öl des Wacholder und Salbei, eine krautige und sehr natürliche Duftmischung mit ebenso reinigenden Eigenschaften wie die Gundelrebe. Wacholder und Salbei sind in meinem Haushalt auch wichtige Komponten zum Räuchern und ich empfinde sie als wohltuend*.

Wie auf dem Foto zu sehen ist, habe ich den Seifenleim in drei Teile getrennt. Ein Teil wurde mit ein wenig Tonerde eingefärbt und die Zugabe von Hanfsamen schafft einen leichten Peelingeffekt. Das Einformen erfolgt ziemlich "rustikal", so wie ich es gerne mag. Ich habe über die erste Schicht einfach den zweiten Teil über einen Spatel gegossen um ein übermäßiges Einsinken zu verhindern.
Viel Freude beim Sieden und eine schöne Frühlingszeit!
Bettina
Rezeptur Seife "Ostara"
600g Olivenöl Kaltauszug der Gundelrebe
250g Kokosöl
150g Hanföl
137g NaOH
320g Wasser
4g ätherisches Wacholderöl
2g ätherisches Salbeiöl
etwas Tonerde
etwas Hanfsamen
Workflow Zusammenfassung:
Natronlauge unter den bekannten Sicherheitsvorkehrungen** herstellen
Kokosöl im Wasserbad langsam schmelzen lassen
Danach die Öle hinzufügen
Natronlauge und Öle/Fette auf die gleiche Temperatur von ca. 40° bringen
Die Natronlauge über ein feinmaschiges Sieb zum Fettanteil gießen
Jetzt heißt es rühren und mit dem Mixstab abwechselnd arbeiten
Beginnt der Seifenleim einzudicken ca. ein Drittel der Menge in einen anderen Behälter gießen
Der Rest wird weiter gerührt bis der Seifenleim zu zeichnen beginnt
Es erfolgt die Zugabe der ätherischen Öle, gut unterrühren und verteilen
Die Mengenangabe ist auf eine handelsübliche, große Seifenform abgestimmt
In diese Seifenform wird ein Drittel des eingedickten Seifenleims gegossen, die Form ein paar Mal auf die Arbeitsplatte klopfen um die Oberfläche einzuebenen
Der noch flüssige Teil, den wir schon zur Seite gestellt haben, wird mit Tonerde eingefärbt und mit den Hanfsamen angereichert, bevor er über die erste Schicht gegossen wird. Da er noch ziemlich flüssig sein sollte, lässt sich die Tonerde gut einrühren und auch ganz easy über die erste Schicht verteilen
Und schliesslich folgt wieder eine Schicht des mit ätherischen Ölen angereicherten Seifenleims bis alles verbraucht ist
Disclaimer:
* Achte bei der Verwendung von ätherischen Ölen auf mögliche allergische Reaktionen. Bei bekannten Allergien oder während der Schwangerschaft ist der Einsatz dieser ätherischen Öle nicht ratsam. Diese Rezeptur wurde für den Eigengebrauch entwickelt und kann mitunter nicht deinen Bedürfnissen entsprechen.
** Mit der Herstellung von Seife gehen eine Menge Sicherheitsvorkehrungen einher. In deinem eigenen Interesse solltest du diese unbedingt beachten und nicht leichtfertig ans Werk gehen. Informiere dich vorab ausführlich über die Herstellung (Sicherheitsvorkehrungen, Arbeitsbedingungen, Schritte und Material) von Seifen nach dem Kaltsiedeverfahren. Dieser Beitrag richtet sich vor allen an Seifensieder, die sich durch das Rezept inspirien lassen möchten. In diesem Beitrag wird das Grundprinzip des Seifensiedens vorausgesetzt und nicht erklärt.